Neue Freiwillige im ehrenamtlichen Besuchsdienst

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Herzlich Willkommen im Ehrenamt

Die Malteser bilden 35 iranische Christinnen und Christen dazu aus, als Ehrenamtliche ältere und einsame Menschen zu besuchen.

In einer Freiwilligenagentur ist man es natürlich gewohnt, dass sich Menschen melden, die sich freiwillig engagieren möchten. Aber wenn sich gleich eine ganze Gruppe für den ehrenamtlichen Besuchsdienst interessiert und ein großer Teil erst seit wenigen Jahren in Deutschland lebt, ist das eine außergewöhnliche, schöne und gleichzeitig herausfordernde Situation, auch für eine Freiwilligenagentur.

Klassisches Ehrenamt?

Im Februar meldete sich eine Gruppe im Freiwilligen Zentrum Hamburg, bestehend aus Mitgliedern der iranisch-christlichen Gemeinde Alpha Omega, sowie einigen iranischstämmigen Angehörigen der Ansgarkirche, einer Hamburger Freikirche. Sie äußerten den Wunsch, einsame, kranke oder alte Menschen ehrenamtlich zu besuchen. Im Gesprächsverlauf wurde deutlich: Hier müssen andere Wege beschritten werden, als bei einer klassischen Vermittlung.

Vereinbart wurde ein Gespräch mit Susanne Behem-Loeffler und Diakon Thomas Kleibrink, beide Mitarbeiter der Malteser, die in der Integrationsarbeit mit Geflüchteten, bzw. im Besuchs- und Begleitdienst tätig sind. Susanne Behem-Loeffler begleitet bereits einige syrische Freiwillige, die sich im Besuchsdienst der Sankt Bernard Gemeinde in Poppenbüttel ehrenamtlich engagieren.

Brückenbauer Jörg Rodemann

Beide waren der iranischen Gruppe gegenüber sofort sehr aufgeschlossen und umgekehrt verhielt es sich ebenso. Brückenbauer und Unterstützer ist der Ehrenamtliche Jörg Rodemann, 75 Jahre alt, ehemaliger Lehrer und inzwischen Integrationslotse bei den Maltesern. Er ist väterlicher Freund, Betreuer und Ratgeber für die Gruppe.

Es wurde vereinbart, dass die Mitglieder der Gruppe gemeinsam und mit Unterstützung einer Dolmetscherin auf die Besuchseinsätze vorbereitet werden, weil sichergestellt werden sollte, dass trotz eventueller Sprachbarrieren das Niveau der Schulungen nicht niedriger ist als für andere Ehrenamtliche. Themen der Schulungen waren u.a. „Erste Hilfe“, „Nähe und Distanz“ und „Die Rolle als Ehrenamtliche/r“. Wie für alle Ehrenamtlichen, die in der katholischen Kirche mit Menschen arbeiten, gehörte auch die Präventionsschulung dazu.

Im ersten Gespräch war von einer Gruppe von 15 bis 20 Personen die Rede, mittlerweile sind es über 30 Menschen, die an den Schulungen teilnehmen und die darauf brennen, sich engagieren zu dürfen.

Ökumene, Interkulturalität, Ehrenamt

Es ist ermutigend zu erleben, dass hier Ökumene, Interkulturalität und der Wunsch, Jesus nachzufolgen, ganz selbstverständlich gelebt wird. Ganz besonders in einem Bereich, in dem so viel Bedarf an freiwilligem Engagement besteht.

Ehemalige Flüchtlinge werden zu Ehrenamtlichen

Zur Zeit der „Flüchtlingskrise“ waren es viele deutschsprachige Menschen, die sich ehrenamtlich für Geflüchtete einsetzen wollten. Jetzt werden ehemalige Flüchtlinge zu Ehrenamtlichen. Menschen, die vor noch gar nicht allzu langer Zeit selber ehrenamtliche Hilfe in Anspruch genommen haben. Wird der Perspektivwechsel für alle funktionieren?

Die ersten Besuchseinsätze sind für den Advent geplant. Es ist zu hoffen, dass ihnen auch als Ehrenamtliche auf Augenhöhe begegnet wird: Sowohl vonseiten der anderen Freiwilligen, als auch vonseiten derjenigen, die den Besuch empfangen. Mit Gottes Hilfe wird das gelingen.

Carolin Goydke

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